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Jerusalem.MAMILLATEICH. 4. Route. 245 rathen sind, alle möglichen Erleichterungen zu bieten, dem Umsichgreifen
dieser schrecklichen Krankheit Einhalt zu thun, werden gewiss wenige,
die die Anstalt besuchen, ihre innige Theilnahme versagen.

Dem Hause der Aussätzigen gegenüber, einige Schritte N. von
der Strasse und beinahe am Ende des Hinnomthales, liegt der
Mamillateich, und zwar inmitten eines muslimischen Begräbniss-
platzes
. Der Teich hat von O. nach W. eine Länge von 89m, NS. eine
Breite von 59m; die Tiefe beträgt 6m. In den Südecken sieht man
Spuren von Treppen. Der Teich ist wohl theilweise in den Felsen
gehauen, aber seine Wände sind ausserdem mit einer doppelten
Mauer gefüttert; an der S. und W.-Wand bemerkt man Strebe-
pfeiler
. Der Teich füllt sich zur Winterzeit mit Regenwasser;
im Sommer und Herbst ist er leer. Der gemauerte Abflusscanal be-
findet
sich unten in der Mitte an der O.-Seite und läuft von hier in
Windungen gegen die Stadt hin; dort tritt er etwas südlich vom
Yâfathor durch die Einsattelung in dieselbe ein und liefert sein über-
flüssiges
Wasser (wenn er welches hat) in den Patriarchenteich
(S. 220) ab. Es liegt scheinbar sehr nahe, anzunehmen, dass wir in
diesem Teiche den oberen Gichon oder wenigstens den oberen
Teich (Jes. 7, 3) vor uns haben; bisher ist jedoch nirgends eine
Quelle westlich von Jerusalem gefunden worden, die dem Gichon
entsprechen könnte. Den oberen Teich scheint man nach dem
Zusammenhange der Stellen auf der Nordseite der Stadt suchen zu
müssen (vgl. S. 235); dem vorliegenden Reservoir entspricht hin-
gegen
wohl der von Josephus genannte Schlangenteich, bis zu
welchem Titus den Boden des bessern Angriffs wegen ebnen liess
(V, 3, 2). Weg zum Kreuzkloster und Beschreibung desselben
siehe R. 8. Wir wenden uns von dem Teiche gegen N., indem
wir den Weg, auf welchem wir gekommen sind, rechts lassen. So
gelangen wir auf die Yâfastrasse.

4. NW.-Seite der Stadt. Russenbau, Gräber der Könige etc.
Die Yâfastrasse, die zunächst der Stadtmauer entlang läuft, ist ge-
wöhnlich
durch Züge ankommender und abziehender Pilger und, da
sie die beste Strasse in der Umgebung von Jerusalem ist, durch Spa-
ziergänger
belebt; auch die Maulthiertreiber resp. Pferdevermiether
halten sich meistens vor dem Yâfathore auf, stehen umher oder
sitzen in einem der zahlreichen arabischen Kaffehäuser. Hier an
der Nordwestecke der Stadt sind noch Reste von zwei Thürmen,
aber nur von innen zugänglich; der Araber nennt sie Kalʿat Djâlûd
(Goliathsburg, Pl. 32). Man sieht noch ein Stück Mauer von circa 6m
Höhe in Form eines Würfels, 30 Schritte lang und 24 Schritte breit.
Die Aussicht, die man oben geniesst, ist sehr lohnend. Auf der
Längsseite, die gegen die Stadtmauer gerichtet ist, befindet sich ein
Gewölbe; man beachte die grossen geränderten Steine. Die Decke
bilden fünf Bogen. An der Basis der Südwestecke sind, von aussen
gesehen, vier Lagen grosser geränderter Quadern, jedenfalls Reste
einer alten Mauer. Robinson identificirt diesen Thurm mit dem